Die Silberschalen werden aus 0,5 mm starkem 925/000 Silberblech aufgetieft und planiert. Der Querschnitt ihrer Außenform entspricht einer halben Ellipse. Das Größenverhältnis zwischen einer Silberschale und der sie umgebenden Plexiglaslinse ist immer gleich. Faszinierend am Werkstoff Plexiglas ist neben seinem geringen Gewicht und seiner Unempfindlichkeit auch das Farbspiel, das sich durch unterschiedliche Materialdicken bei Lichteinwirkung entwickelt. Die besondere Spannung der Schalen entsteht aus dem Dialog der, von dichten, feinen Hammerschlägen gezeichneten Silberschale mit der samtig glatten Oberfläche des farbigen Acryls. Die Plexiglaslinsen werden zunächst als ebene Scheiben aus durchgefärbtem Plattenmaterial ausgesägt, an der Drehbank linsenförmig abgedreht und anschliessend mit feiner Stahlwolle mattiert.

Eleganz und Leichtigkeit geben diesen Objekten eine sehr moderne Anmutung. Je nach Beleuchtung schweben die Schalen auf ihrem eigenen Farbschatten. Sorgfältig ausbalanciert taumeln sie auf einem minimalen Standpunkt. Sie haben geradezu metaphysische und dennoch sehr raumgreifende Präsenz. Kraftvoll und heiter erheben sie eine sehr zeitgemäße Stimme im Kanon aktueller Silberschmiedekunst, die das Zeug zum modenen Klassiker hat.

Sabine Reichert bekam ihre Ausbildung zur Goldschmiedin an der Zeichenakademie Hanau und betreibt seit 1983 ihr eigenes Atelier in Stuttgart. Sie beteiligte sich an vielen Ausstellungen. Ihre Arbeiten stoßen zunehmend auf internationales Interesse. Sie fanden 2003 auch Aufnahme in "The David Collection" auf der Sammler-Messe SOFA, New York.