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Ulrike Hamm Pergamentschmuck

Artifizielle Natürlichkeit, Kostbarkeit und Leichtigkeit sind charakteristisch für die Schmuckstücke von Ulrike Hamm: "Schmuck aus Pergament – ungeahnte Möglichkeiten, deren Erforschung ich mir zum Ziel gesetzt habe. Pergament ist kein Werkstoff von der Stange, der genormt geliefert wird. Es ist störrisch, geheimnisvoll, lebhaft, kostbar, unberechenbar. Ein Material, das erspürt, erobert, erschlossen werden will. Von seiner Erscheinung und seinen Eigenschaften inspiriert, erahne ich immer wieder Neues, dem es nachzuspüren gilt."
Portrait_ulrike_hamm_2015 Als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Pergamenten dienen vorrangig Felle von Kalb, Ziege und Schaf. Pergament wird nicht gegerbt, sondern aufgespannt und an der Luft getrocknet. Bei der Auswahl der fertigen Pergamente achtet Ulrike Hamm genau auf Beschaffenheit und Qualität - längst nicht jedes ist für den Schmuck geeignet, zumal sich auch jede Region einer Haut im Verarbeitungsprozess anders verhält und damit nur für bestimmte Schmuckstücke geeignet ist.
Nach dem Zuschnitt färbt sie die Teile im Farbbad, hat verschiedene Färbegänge, deckt dabei partiell ab, sodass ein zartes Spitzenmuster auf dem Material zurück bleibt. Das feuchte Pergament ist weich, elastisch und flexibel genug um verbunden zu werden.
Während der Trocknung schrumpft es an Ober- und Unterseite unterschiedlich. Teilweise wirkt Ulrike Hamm während der Trocknung auf die Form ein, teilweise legt sich das Kalbspergament entsprechend seiner Wachstumsrichtung. Es ist das spannungsvolle Wechselspiel der Eigendynamik des Materials und der bewussten Einflussnahme, das sich Ulrike Hamm während ihres Arbeitsprozesses zunutze macht.
Zur Montage der Schmuckstücke verwendet sie Edelmetalle, oxidiertes - schwarzes - Silber und Gold, die sie hin und wieder durch Süsswasserperlen ergänzt.

Zur Goldschmiedin wurde Ulrike Hamm 1978 bis 1981 in der Lehrwerkstatt der Gold- und Silberschmiedeinnung in Hamburg ausgebildet und arbeitete anschließend als Gesellin in verschiedenen Goldschmiedewerkstätten. Von 1991 bis 1996 studierte sie im Fachbereich Schmuck und Gerät an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. Seither arbeitet sie freischaffend in ihrem Atelier in Berlin. Ihre so besonderen Schmuckstücke wurden vielfach ausgestellt und publiziert.