Die Bildnisse - Schmuckstücke - von Niklas Link haben ihren Ursprung in der Abstraktion seines eigenen Selbstbildnisses. In ihnen verbindet sich das Mysterium einer Maske mit der Ironie der Karrikatur oder mit symbolischer Ausdruckskraft.
In der Kunst ermöglicht das Selbstporträt dem Künstler seine technischen Fähigkeiten in Einheit mit der Darstellung seiner Person zu präsentieren. Auf dem Feld der künstlerischen Schmuckgestaltung ist das Selbportrait ein eher rares Motiv. Doch im Werk von Niklas Link wird es zum Ausgangspunkt seiner faszinierenden "Characters".
Seine Objekte basieren auf seinem eigenen Abbild, das er als Spiegel seiner Wahrnehmung der Welt und ihres Einflusses auf sich selbst begreift. In konstruktiven Prozessen der Verfremdung und Abstraktion entwickelt er daraus Bilder mit universeller Aussagekraft. Das Gesicht dient ihm als Ort der Transformation, mit der ein anderer Charakter zum vorschein kommt. Ausgehend von seinen Skizzen konstruiert Niklas Link mit Hilfe eines Mikoschweißgerätes Hohlkörper aus Stahl denen er plastische Elemente hinzufügt. Oft handelt es sich bei diesen Hinzufügungen um Massenprodukte, die im neuen Kontext eine unerwartete, ausdrucksstarke Qualität erhalten. Mit dem Einsatz von Zirkoniumdioxid - industriell gefertigte Diamanten – sowie geschwärzten und farbigen Flächen setzt er allegorische Akzente, die er als Hinweis auf Vergänglichkeit und Veränderlichkeit von Lebewesen verstanden wissen möchte. „So wie diese altern, so altern auch meine Charaktere. Durch das Tragen leben sie und bekommen Spuren. Mit der Bildung einer individuellen Patina entwickelt sich jeder Charakter unterschiedliche weiter.“
Niklas Link absolvierte seine Berufsausbildung in Pforzheim und studierte anschließend Metallgestaltung an der Universität Hildesheim, wo er 2016 bei Professor Georg Dobler und Karin Seufert seinen Bachelor of Arts erwarb.