Magische Anziehung geht von den kreisrunden, leicht konkaven Schalen aus, deren Motive und Muster als konzentrische Kompositionen ihre Wirkung entfalten. Vom dekorativen Großen locken sie den Betrachter in den hinreissend attraktiven Kosmos kleiner Details, deren Summe das Ergebnis meisterhafter Kunstfertigkeit ist.
Das Keramikerpaar Katarina Löber und Thomas Löber-Buchmann hat seit vielen Jahren die Herausforderungen des imposanten Tellerformats als ideale Bühne ihrer Gestaltungsideen erkannt. Gemeinsam oder solo kreieren sie großartige Unikate - Schmuckteller die als Bild an der Wand oder als Aufmerksamkeit weckendes Wohnaccessoire ihre Wirkung entfalten.
Sie nutzen in ihrer Werkstatt eine Technik, die den Verfahren des Flach- und Tiefdrucks nahe kommt. Als Druckstöcke dienen entsprechend vorbereitete Gipsflächen, von denen die schichtweise aufgebrachten, farbigen Porzellanengoben mit einem noch plastischen, also flexiblen, feuchten Ton abgenommen werden. Diese seitenverkehrten Motive des Abdrucks bietet den Ausgangspunkt für weitere, vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten der Oberflächen, vor allem in der Collage- oder Einlegetechnik. Durch das Ein- und Überformen der mit der Tonschicht hinterlegten Arrangements erfolgt die plastische Formgebung. Im lederharten Zustand ist eine weitere, graphische Bearbeitung , z.B. durch ritzen, möglich.
Nach dem Brand
erkennt der Betrachter durch eine transparente Glasur hindurch die
Kompositionen aus verschiedenen Porzellanschichten, die auf der
Trägerschicht des Steinzeugtons aufliegen: Feinste, illustrativ
anmutende Details. Tiefenillusion erzeugendes, zartes Craquelée.
Aquarellhaft bewegte Farbigkeit neben plakativem Bunt. Räumliches
Schweben, sich überlagernde stilistische Kontraste und viele
Effekte mehr lassen sich entdecken und motivieren immer wieder von
neuem einen Blick auf das Ganze und sein Detail zu werfen. Die Lust auf mehr davon inspiriert vor allem Sammlernaturen.
Katarina Löber und Thomas Löber-Buchmann sind ein Jahrgang und kommen beide aus Keramikerfamilien. Ihr Studium absolvierten beide, über individuelle Volontariate und Residencies hinaus, in den Fächern Keramik, Malerei und Bildhauerei während der neunziger Jahre an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle (Saale), in deren unmittelbarer Nähe sie bis heute leben und arbeiten.