Die Ornamentik aus Stäbchen, Linien
und Punkten soll in ihrer Leichtigkeit, Fragilität und natürlicher
Ausdehnungsmetaphorik durch Reihung wiederkehrender Elemente an
keinen Endpunkt gebracht werden, der diese Merkmale aufhebt. Dennoch
soll das Muster in sich selbst übergreifend aufgehoben werden,
sobald die Instabilität sich durchsetzt. An dieser Stelle wird der
Gebrauchswert in Frage gestellt, weil das Gefäss zum Gefäss seiner
selbst wird. Licht und Schatten, Durchmusterung und Überlagerung ins
Innere könnten ein Ergebnis der reinen Form sein. Das experimentelle
Fortschreiten der Form vom dienenden Gefäss zum Selbstzweck.
Heike Jacobsen fasziniert die
Plastizität des Porzellans und das Arbeiten mit zackigen
sternenförmigen geometrischen Arabesken. Die Stilisierung einfacher
Formen mit matter Glasur in Porzellan. Die Wirkung des Lichtes, dass
sich wie in Prismen bricht. Eine ständige Wiederholung, eine Mystik/
Meditation, eine bildlose Kunst mit einer regelmäßigen Arabeske.
Augenscheinlich nach einem System aber nicht genau ausgerechnet,
abstrakt und doch seit Jahrhunderten bekannt.
Heike Jakobsen leitete selbst 10 Jahre
eine Galerie für moderne Kunst in Süd-Dänemark und widmed sich
seit dem Jahr 2000 ganz ihrer eigenen, keramischen Kunst. Sie absolvierte ein spätes Studium an
der Designer- und Kunsthandwerker-schule in Kolding, wo sie nach 3
Jahren den Bachelor mit Kristallglasuren auf Porzellan machte
und nach weiteren 2 Jahren 1995 den Master auf dem Institut für
Unika mit Skulpturen für einen bestimmten Raum. Seither stellt sie mit viel Erfolg international aus.