Exqzuisite Kostbarkeiten beschert uns die Künstlerin Wiebke Meurer. Inspiriert von prachtvollem Tafelsilber und reich dekorierten Porzellanen der europäischen Fürstenhäuser des18.Jhs nutzt sie diese Traditionen als Ausgangspunkt für ihre kreativen Strategien. Aktuell ist sie von Objekten und Schmuck des Art Nouveau fasziniert, die organische Formen der Natur zitieren, was sie in ihrem Werk auch tut, indem sie das Schöne mit dem Schrecken verbindet.

Seit vielen Jahren bevorzugt Wiebke Meurer die Galvanotechnik, mit der sie beliebige Gegenstände mit Edelmetallen überzieht um sie dann, als kostbare Objektcollagen, in irritierende, anregende, verführerische neue Zusammenhänge zu bringen. Zu ihren neuesten Arbeiten zählen die "Falter", delikat mit warm schimmernden Kupfer überzogen sitzen sie auf einem dekorativen Porzellangriff wie sonst die Laffe eines Löffels. Echte Falter sind gefangen in dem passgenauen kupfernen Sarg der ihnen ein ewiges dekoratives Leben verleiht, erstarrt in Schönheit, faszinierend und elegant, erleben sie eine Verpuppung, der sie dieses Mal nicht entkommen werden.
"Dornen und Rosen" nennt sie ein Geschirrset mit Löffel, angeregt durch üppig gemusterte Porzellane historischer Zeit. Ihre Objekte kommen ohne massive Flächen und Formen aus. Sie bestehen nur aus Dekor, gebildet aus dem filigran luftigen Gewirr silberner Stege, Blüten, Blätter, Dornen, sodaß Dornrößchen und alle anderen sich vergeblich bemüht hätten aus diesem Gedeck Kuchen zu naschen und warme Schokolade zu trinken. Es ist die Idee, die verwirrende Schönheit, "l'art pour l'art" die uns hier so sehr fasziniert.
Die "8.Plage" wird in der Bibel beschrieben: "Heuschrecken bedecken das Land und fressen alles Grün!" Wiebke Meurer's Teller mit diesem Titel bildet diesen Schrecken ab - realistisch und doch durch die Kostbarkeit des Silbers vefremdet, das kaum mit Not und Armut, die dieser Plage folgen muss, in Verbindung gebracht werden kann. So schickt Wiebke Meurer mit dem verführerischen Zauber schimmernd artifizieller Ästhetik auch immer eine kleine Irritation mit.
Der Weg ihrer Ausbildung führte Wiebke Meurer über Pforzheim an die Gerrit Rietveld Academy Amsterdam, zu einer Assistenz bei Hans Stofer bis zum Master of fine Arts am Sandberg Institut Amsterdam im Jahr 2002. Sie lebt und arbeitet in Genolier (CH) und erwarb über viele, auch internationale Ausstellungen, große Anerkennung für ihr Werk, das in privaten und öffentlichen Sammlungen vertreten ist, z.B. im Stedelijk Museum, Amsterdam, NL, Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam, NL, Marzee Collection, Nijmegen, NL.