Eine grosse Scheibe, eine kleinere Scheibe, eine noch kleinere Scheibe und darauf ein Schälchen als Mittelpunkt. Barbara Butz ist fasziniert von den Möglichkeiten konzentrische Farbflächen zu kombinieren, Ton in Ton, in knalligen Kontrasten oder in Pastellfarben - immer entsteht eine neue besondere Farbstimmung.

Aufeinander aufbauend, von oben betrachtet, wird das Spiel gespielt. Mit der perfekten Kreisform, die beim drehen des Tons auf der Scheibe entsteht, als eine konzentrische, auf sich bezogene ideale Form. In der Kombination der Kleinen und Grossen, der Farben und ihrer Nuancen liegt ein ungeheurer Reiz. Erst ist das Ganze eine abstrakte Komposition, voller Harmonie und Ruhe - ein Kunstwerk. Dann wird es zum Gebrauchsgeschirr, dient als Platte und Schale um Speisen zu servieren: das Auge ist mit!
Keramik im niederen Brennbereich ist
ein sehr ursprüngliches und lebendiges Material. Das Knistern und Springen der Glasur
gehört zur Keramik im niederen Brennbereich: es entsteht das sog.
Craquelée. Deshalb empfiehlt es sich, die Keramik anfangs mit
heißem Wasser zu wässern, ruhig die Schalen mit dem Wasser
stehen lassen. Die Keramik riecht nach Ton. Nach dem
zweiten/dritten Gebrauch ist der Tongeruch vergangen. Die
Keramik im niederen Brennbereich ist auch nie ganz gesintert, d.h.
Kondenswasser kann am Boden des Gefäßes entstehen. Kaffee bildet
das Craquelee stärker aus als Tee. Die Füßchen können sich
manchmal etwas ins Grau verfärben. Vasen müssen deshalb mit
Dichtungsmitteln ausgegossen werden. Dieses wäre allerdings nicht
lebensmittelverträglich. Erst Steinzeug und Porzellan geben die
Garantie dicht zu sein. Aber in den hohen Brennbereichen ist das
Spiel mit den Farben nur noch bedingt möglich. Die reizvollen Ränder
verschwinden.
Barbara Butz studierte Malerei bei Prof. Tröger an der Akademie der Bildenden Künste in München, arbeitete neun Jahre in der Keramikwerkstatt von Nandl Eska, machte ihre Staastexamen als Gymnasiallehrerin und ihr Diplom als Malerin und Graphikerin. Seit 1990 ist sie freischaffend tätig, Mitglied des BBK, der BKV und der GEDOK in München, die freie und angewandte Kunst auf das Köstlichste zu verbinden.